Moin, hier schreibt Hans von der Burchard. Ein bisschen Heinrich Heine schwingt mit bei der heutigen Bundestagsdebatte, der letzten in dieser Legislatur: Drei Stunden geht es um die „Situation in Deutschland“. Viel Raum für Wahlkampf pur.
Weitere Top-Themen: Das Deutschlandticket steht vor dem Aus, Alice Weidel trifft Viktor Orbán in Budapest, und im Playbook Podcast spricht Gordon Repinski mit dem AfD-Verteidigungspolitiker Gerold Otten über eine gemeinsame europäische Außenpolitik.
SEITE EINS
EIN LETZTES MAL BUNDESTAG, ein letztes Mal Schlagabtausch im Plenum vor der Wahl. Von 9 bis 12 Uhr ist die Debatte angesetzt. Es wird ein Tag der langen und hitzigen Reden.
Olaf Scholz spricht satte 30 Minuten: Er nimmt damit einen Großteil der insgesamt 52 Minuten seiner SPD in Anspruch. Der Kanzler will alle Register ziehen, um seinen argen Rückstand doch noch ein wenig aufzubessern und damit die Hoffnung, trotz Wahlniederlage an der Macht bleiben zu können, am Leben zu halten.
**(Anzeige) Eine Nachricht von Facebook: Facebook hilft, die Konten von Kandidat*innen für ein politisches Amt zu schützen. Erfahre mehr darüber, wie Tools von Facebook sicherere Interaktionen mit Wähler*innen ermöglichen.**
Danach spricht Friedrich Merz für 25 Minuten. Auch Robert Habeck will 30 Minuten in Anspruch nehmen, Christian Lindner dagegen nur 15 Minuten und Alice Weidel nur zwölf. Heidi Reichinnek steht für die Linke sieben Minuten auf dem Podium.
Farewell to Kevin: Überraschend ist der letzte Name auf der Rednerliste: Kevin Kühnert. Er redet drei Minuten. Der Ex-Generalsekretär wird nicht noch einmal für den Bundestag kandidieren.
Neben Migration und Brandmauer geht es vor allem um: Wirtschaft, Wirtschaft, Wirtschaft. Das Thema ist umso drängender, nachdem Donald Trump gestern spät am Abend seine Drohung wahr gemacht und neue 25-Prozent-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte verhängt hat.
Ein schlechtes Zeichen für das rezessionsgebeutelte Deutschland — zudem weitere Zölle auf andere Produkte wie Autos drohen.
Scholz kündigt Konsequenzen an: „Wer Zölle verhängt, muss mit Gegenzöllen rechnen“, so der Kanzler gestern am Rande eines Wahlkampfauftritts in Schwerin.
Die Industrie hat Angst vor einem eskalierenden Handelskrieg: „Statt mit hektischen Gegenreaktionen auf die Ankündigung von Donald Trump zu reagieren, sind jetzt Verhandlungen gefragt, um konstruktive Lösungen zu finden“, sagt Wolfgang Niedermark, Mitglieder der BDI-Hauptgeschäftsführung, zu Johanna Sahlberg.
Er fordert: Gegenzölle dürften nur das „letzte Mittel“ sein.
WEITERE TRUMP-SORGEN: Sein nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz hat nun offen gesagt, wovor regierungsintern seit Tagen gewarnt wird: Dass der US-Präsident die Lasten für eine mögliche Ukraine-Friedenstruppe vor allem auf Europas Schultern verteilen will.
Diese Woche werde es wichtige Ukraine-Gespräche geben, sagte Waltz mit Blick auf die Münchner Sicherheitskonferenz: „Und ich denke, ein grundlegendes Prinzip dabei ist, dass die Europäer sich diesen Konflikt in Zukunft zu eigen machen müssen.“
Trump werde den Krieg beenden, so Waltz: „Und was die Sicherheitsgarantien angeht, so werden die Europäer die Hauptverantwortung tragen.“
Scholz weist dies zurück: Er will unbedingt vermeiden, dass sich die USA bei der künftigen Ukraine-Unterstützung oder möglichen Friedenstruppen raushalten. Solche Sicherheitsgarantien seien „eine Sache von allen Freunden, von den europäischen, aber auch denen jenseits des Atlantiks“, sagte mir der Kanzler gestern in Schwerin.
Scholz’ Sorge: Ohne eine Beteiligung der Amerikaner bleibt fraglich, ob bei einem möglichen russischen Angriff auf europäische Truppen das Schutzversprechen von Nato-Artikel fünf greift. Moskau könnte einen Keil zwischen Europa und die USA treiben.
Derweil bekommt Wolodymyr Zelenskyj US-Besuch: „Diese Woche werden einige wichtige Persönlichkeiten aus dem Team von Präsident Trump in der Ukraine sein, noch vor der Münchner Konferenz“, sagte der ukrainische Präsident gestern Abend.
BAND DES BUNDES
GÜNSTIG-FAHRSCHEIN VOR DEM AUS: Das Deutschlandticket für Bus und Bahn könnte zum Jahresende gestrichen werden. „Wir müssen uns ehrlich machen: Über 2025 hinaus ist das Deutschlandticket nicht mehr zu finanzieren“, sagt Christian Haase, haushaltspolitischer Sprecher der Union — auf die es bei der Entscheidung über die Zukunft des Tickets ankommen dürfte.
Aktuell zahlt der Bund 1,5 Milliarden Euro dafür. Der Bundestag hatte zuletzt die Finanzierung für das laufende Jahr noch gesichert. Nach der Wahl dürfte es in den Koalitionsverhandlungen um Einsparungen in Milliardenhöhe gehen — Bayern verlangt, dass der Bund die Finanzierung des Tickets komplett übernimmt.
Merz hatte sich vor Weihnachten bereits skeptisch geäußert, was eine Fortführung des Angebots betrifft. „Wir müssen mehr in den ÖPNV investieren. Dafür gilt es, Mitnahmeeffekte zu verhindern“, so Haushaltspolitiker Haase weiter.
![]() Anzeige |
PARTEIEN
AUCH DAS NOCH: Gerade erst musste sich Habeck gegen — wie er mit Nachdruck betont — haltlose Plagiatsvorwürfe wehren, da wollen ihm laut Bild über 200 Grüne per offenem Brief die Verbreitung „rechter Narrative“ vorwerfen. Gemeint ist Habecks 10-Punkte-„Vollstreckungsoffensive“ zur Migrationseindämmung von letzter Woche.
EINE GEMEINSAME SICHERHEITSPOLITIK fordert AfD-Politiker Gerold Otten im Playbook Podcast. „Das wäre wichtig“, sagt der Verteidigungspolitiker. „Wir sprechen zu viel mit unterschiedlichen Stimmen in der Frage. Da müssten die Europäer sich besser sortieren, was sie eigentlich wirklich wollen.“
Das kommt überraschend, denn im Wahlprogramm lehnt die AfD eine gemeinsame EU-Außenpolitik ab. Doch Otten argumentiert, dass er eine breitere Gruppe von Staaten inklusive Großbritannien und Norwegen meint. „Das sind Nato-Staaten, sind aber nicht in der EU“, so Otten im 200-Sekunden-Interview.
JETSET
ZU GAST BEI FREUNDEN: Heute Nachmittag fliegt Alice Weidel nach Budapest, wo Viktor Orbán sie um 18 Uhr zum Abendessen empfängt. Es soll ein Kennenlernen in intimer Runde (etwa zehn Personen) werden, wie Pauline von Pezold berichtet: Orbán wird mit einem kleinen Stab und Weidel mit ihrem Sprecher Daniel Tapp vor Ort sein.
Es ist das erste Treffen der beiden. Bislang pflegte eher ihr Co-Vorsitzender Tino Chrupalla Kontakte zu Ungarns Premier.
Morgen trifft sich die gleiche Konstellation erneut im Karmeliterkloster, dem Amtssitz Orbáns. Anschließend ist noch ein Vier-Augen-Gespräch geplant. Auf der Agenda stehen — wenig überraschend — ein Austausch über Migrations- und Wirtschaftspolitik und vor allem, wie man auf EU-Ebene in Zukunft zusammenarbeiten könnte.
Wobei es der Parteichefin natürlich eigentlich geht: Gute Fotos vor der Wahl. Die gibt es dann spätestens bei der gemeinsamen Pressekonferenz morgen um 11 Uhr.
Gutes Timing: Der Zeitpunkt ist deshalb auch nicht ganz zufällig gewählt. Bereits vor fast zwei Monaten hatte Weidel nach einem Treffen gefragt — mit der Hoffnung, noch vor der Wahl eine Zusage zu bekommen.
Über Weidels Trip nach Budapest sprechen Gordon und Pauline auch im aktuellen Podcast.
FRAKTIONSEBENE
NICHT MIT UNS: Gestern sollte die AfD-Fraktion eine Änderung der Geschäftsordnung beschließen, die dem Vorstand deutlich mehr Kompetenzen innerhalb der Fraktion ermöglicht hätte. Dem wollten die Abgeordneten aber nur in einer abgeschwächten Version zustimmen, hört Pauline.
SCHWARZ-ROT-GELB: Christian Lindners Traum, wieder mit der SPD zu regieren, zerschlägt Rolf Mützenich konsequent. „Die Vorlieben von Herrn Lindner interessieren mich nicht“, antwortete er barsch auf Rixa Fürsens Frage. Klar ist: Mützenich und die SPD fiebern keiner Deutschland-Koalition entgegen.
Dafür aber auf Rot-Grün. Ja, richtig gehört. „Alles ist möglich“, sagte Mützenich zu möglichen Wahlausgängen — so auch 1998, als Gerhard Schröder mit den Grünen in eine Regierung ging. Jedoch kommen SPD und Grüne aktuell auf nicht mal 30 Prozent.
KEINE RICHTUNG ERKENNBAR: Bei der Schuldenbremse rudert Merz einen Tag nach dem TV-Duell zurück. „Ich sehe im Augenblick keinen Diskussionsbedarf“, sagte er beim Fraktionsstatement.
Eine Schuldenbremse sei „richtig und notwendig“. Es gebe „genügend Spielraum, auch für den Bundeshaushalt 2025“, so Merz. Am Sonntag klang das noch ganz anders.
PLENARSAALEBENE
KEINE REFORM BEI DER ABTREIBUNG: Grüne und SPD scheiterten an der FDP mit ihrem Antrag für eine Zusatz-Sitzung des Rechtsausschusses. Diese wäre der nächste Schritt gewesen, um den Gruppenantrag für eine Reform des Paragrafen 218 noch in den Bundestag zu überweisen.
ÜBER ASCHAFFENBURG debattierte auch der Innenausschuss. Dort wurde laut Medienberichten vor allem mit Fingern gezeigt: etwa vonseiten der SPD auf Bayern, oder von der Union auf den Bund. Erkenntnisgewinn: Es ist Wahlkampf.
EUROVISION
TICKENDE SCHULDENBOMBE: Brüssel beginnt heute die schwierigen Verhandlungen für den nächsten mehrjährigen EU-Haushalt von 2028 bis 2034, berichtet unser Kollege Gregorio Sorgi. Hauptproblem ist die Rückzahlung der Schulden für den Corona-Wiederaufbaufonds.
UMSTRITTENE NOMINIERUNG: Emmanuel Macron hat seinen engen Vertrauten Richard Ferrand zum Präsidenten des französischen Verfassungsgerichts ernannt — kurz bevor das Gremium eine Entscheidung über Marine Le Pens politische Zukunft treffen wird, berichtet unser Kollege Victor Goury-Laffont.
Mehr zu Europathemen erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe unseres Europa-Briefings Brussels Decoded, das Sie hier kostenlos zur Probe abonnieren können.
***DEBRIEF ZUM PLAN DER KOMMISSION: Heute stellt die EU-Kommission ihr Arbeitsprogramm für das kommende Jahr vor. Was die Kommission plant und wie sie auf die Krise der Wettbewerbsfähigkeit reagieren will, erfahren Sie morgen in unserem interaktiven Debrief, zu dem Sie sich hier anmelden können.
DIPLOMATISCHE DEPESCHE
GEGEN DIE ABMACHUNG: Die Hamas hat die für Samstag vorgesehene Geiselfreilassung gestoppt und auf unbestimmte Zeit verschoben. Als Begründung nannte ihr Sprecher Abu Ubaida, dass Israel gegen die vereinbarte Waffenruhe verstoßen habe.
TRANSATLANTIK
TRUMP STELLT HAMAS ULTIMATUM: Der US-Präsident reagierte vehement auf die Ankündigung der Terrororganisation. Sollte die Hamas nicht alle Geiseln bis Samstag freigelassen haben, werde „die Hölle ausbrechen“, sagte er am Montag.
Doch wann genau? Wann die Frist verstreicht, ließ Trump im Unklaren. Die Hamas hätte bis 12 Uhr, seine Forderung zu erfüllen, sagte er. Ob damit mittags oder mitternachts gemeint war — oder gar welche Zeitzone — blieb offen.
Womit genau drohte Trump? Auch das ließ er offen. „Sie werden es herausfinden.” Einen US-Militärschlag wollte er nicht ausschließen.
Mehr zu Trumps Ultimatum sowie Reaktionen auf seine neuesten Sonderstrafzölle lesen Sie heute Morgen bei meinen Kollegen im US-Newsletter DC Decoded, den Sie hier abonnieren können.
PLAYBOOK ON TOUR
ZWECKOPTIMISMUS IN SCHWERIN: Gut gelaunt gab sich der Kanzler gestern Nachmittag bei seiner Wahlkampf-Diskussion mit Bürgern im Schweriner Capitol-Kino. „Sehr zufrieden“ sei er mit dem TV-Duell. „Ich hatte das Gefühl, dass ich ziemlich viele Punkte gemacht habe.“
Der entscheidende Satz: „Ich bin schon irgendwie ganz in Vorfreude auf den Wahlabend. Weil ich glaube, der wird auch anders ausgehen, als den sich einige schon wochenlang oder monatelang zurechtgelegt haben.“
Das fiel auf: Merz’ Aufforderung, die Deutschen müssten sich bei der Arbeitsleistung mehr reinhängen, sei „ziemlich ungehörig“, fand Scholz. Statt die Deutschen als „faul“ zu bezeichnen, käme es darauf an, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern und mehr Elterngeld zu ermöglichen.
Immer wieder Ukraine: Auf die Frage eines Bürgers, warum man die Ukraine unterstütze und damit den Krieg verlängere, konterte Scholz: Wenn Putin mit seinem Angriffskrieg Erfolg habe, führe dies nur zu weiteren aggressiven Manövern. „Dann haben wir hier in Europa 200 Jahre Krieg.“
BSW VERTEIDIGT PUTIN: Oskar Lafontaine forderte ein Einstellen der Ukraine-Hilfen und „billiges Gas und Öl“ aus Russland, berichtet meine Kollegin Fiona Wink. Für die Partei geht es im Ringen um die Fünfprozenthürde um alles: „Ich will die Stimme meiner Frau im Bundestag hören und nicht, dass Annalena Baerbock das politische Niveau festlegt“, so Lafontaine.
INSIDE BASEBALL
RACES TO WATCH: Ein letztes Mal Sachsen auf unserer Wahlkampf-Tour durch die Republik. Neben Gauland und Chrupalla tritt im Wahlkreis 162 Chemnitzer Umland-Erzgebirgskreis II das enfant terrible der AfD an.
Maximilian Krah polarisiert in der Partei spätestens seit dem Wahlkampf zur Europawahl im vergangenen Jahr. Selbst die rechtspopulistischen Kräfte im Europaparlament distanzierten sich noch vor der Wahl von ihm. Die AfD stimmte daraufhin dafür, Krah nicht in die EU-Delegation aufzunehmen.
Ähnliches droht nun bei der Bundestagswahl. Zwar liegt Krah in aktuellen Prognosen von YouGov und zweitstimme.org bei mindestens 40 Prozent der Erststimmen. Seine Zukunft in der AfD-Fraktion ist trotzdem ungewiss, denn die Abgeordneten könnten nur zwei Tage nach der Wahl in der konstituierenden Sitzung entscheiden, Krah den Weg in die Fraktion zu verwehren.
Aktuell ist noch unsicher, wie die Abstimmung ausgeht, hört Pauline von Pezold aus der Partei. In den Bundestag würde er selbstverständlich trotzdem einziehen, im schlechtesten Fall als fraktionsloser Abgeordneter.
Bei der Konkurrenz darf sich nur die CDU-Kandidatin Sophie Pojar Resthoffnung machen. Sie liegt bei 20 bis 26 Prozent.
**Nicht in München für die MSC? Kein Problem. Wir sind vor Ort. POLITICO Pro Defense bringt Ihnen die wichtigsten Informationen sowohl in unserem täglichen Newsletter als auch live am 17. Februar, damit Sie nichts verpassen. Erfahren Sie mehr über diesen Link.**
ABENDBOTSCHAFTEN
WAS NUN FRAU WEIDEL? Große Hoffnung auf eine Koalition mit der Union habe sie zwar nicht, betonen wollte sie es dennoch nochmal: „Unsere Hand ist ausgestreckt“, so Alice Weidel. Es läge nun an der Union. Sie selbst könne sich sehr gut vorstellen, Juniorpartner zu sein.
HART ABER FAIR: Gestern diskutierten Christian Lindner, Jan van Aken, Sahra Wagenknecht und Dorothee Bär darüber, welche Parteien den Einzug in den Bundestag schaffen werden. „Es haben viel zu viele Menschen unter Christian Lindner gelitten, deswegen ist es eigentlich gut, wenn er jetzt nicht reinkommt. Das muss ich ehrlich sagen!“, urteilte van Aken.
FRÜHSCHICHT
5 Uhr – Kontrolle erwünscht: Die meisten Menschen wünschen sich eine Einschränkung von Hasskommentare, Gewaltandrohungen und Fake News in sozialen Medien. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die von der Technischen Universität München und der University of Oxford in sechs europäischen Staaten sowie in den USA, in Brasilien, Südafrika und Australien durchgeführt wurde.
1 Uhr – Milliarden-Angebot: Eine von Tech-Milliardär und Trump-Intimus Elon Musk angeführte Investorengruppe soll 97,4 Milliarden Dollar bieten, um die Kontrolle von OpenAI zu übernehmen, berichtet das Wall Street Journal. OpenAI-Chef Sam Altman winkt ab. «Nein, danke», schreibt er auf X.
SPOTTED
BEI DER BUCHPREMIERE von Andrea Maurer („Wut und Widerspruch“ über Sahra Wagenknecht) in der taz-Kantine: Ricarda Lang, die auf der Bühne die BSW-Gründerin als „kalte“ Person beschrieb. Selbst mit Jens Spahn habe sie nach Talkshows ein paar nette Worte gewechselt, Wagenknecht hingegen sei meist rein- und wieder rausgerauscht. Langs Tipp für die nächste Bundesregierung: eine große Koalition (ohne Grüne, logisch!). Bei der Premiere unter anderem dabei: Helene Bubrowski, Kevin Čulina, Kerstin Palzer, Diana Zimmermann, Peter Dausend, Winnie Heescher, Christiane Hübscher, Maria Fiedler, Julie Kurz, Konstantin von Hammerstein, Jan Korte, Hans Monath, Sara Sievert, Melanie Amann, Christiane Hoffmann, Nadine Lindner, Christian Wagner und Patricia Wiedemeyer.
NEUES DREAMTEAM? Auf der Fraktionsebene waren gestern zwei Frauen ins Gespräch vertieft, die gemeinsam noch viel vorhaben können: Annalena Baerbock und Ricarda Lang. Aber sie waren nicht allein — sondern umzingelt von Paparazzi.
Female Era: Der ehemaligen Kanzlerkandidatin und der ehemaligen Parteivorsitzenden wird nachgesagt, sich auf eine Zeit nach Robert Habeck vorzubereiten, wie Bild berichtet.
GESPENSTER: In einem AfD-Prospekt ist Tilman Kuban etwas Sonderbares aufgefallen: Wenn man den Flyer gegen Licht hält, wirft ein Hausfenster einen interessanten Schatten auf das Gesicht von Alice Weidel.
Kurz vor Verschwörung: Für Kuban ist das bestimmt kein Unfall. „Das ist die übliche Masche, um noch die letzten Nazi-Wähler abzuholen“, so der CDUler.
TO BE SPOTTED: Neben Annalena Baerbock und Gregor Gysi können Sie heute Abend um 22:50 Uhr auch Gordon Repinski bei Maischberger sehen.
…OR NOT TO BE SPOTTED: Robert Habeck war nicht beim Duell Merz vs. Scholz dabei. Darüber klagte er gestern Abend in Halle: „Bei dem Duell war jemand nicht dabei. Etwas hat gefehlt. Und das war die Zukunft. Die Zukunft hat nicht stattgefunden.“
Angriffsziel Schwarz-Rot: Diese Farbkombi, so Habeck, stehe nur für die „Beschreibung von Problemen“, nicht deren Lösung.
KAMPAGNE
— SPD: Um 16 Uhr ist Olaf Scholz zum Bürgergespräch in Ludwigsfelde, in seinem eigenen Wahlkreis Potsdam-Teltow-Fläming. Um 19 Uhr macht er ein weiteres Bürgergespräch in Cottbus.
— Union: Um 14:45 Uhr geben Friedrich Merz und Schauspieler Ralf Moeller ein Statement, nachdem sie einen Betriebsbesuch bei der Wehner Tischlerei gemacht haben. Auch Carsten Linnemann ist dabei. Um 19 Uhr geht es für Merz dann weiter zum Gemeindeverband Eslohe. Zeitgleich ist Philipp Amthor zum „Burger-Dialog“ bei McDonald’s am Leipziger Platz.
— Grüne: Um 14 Uhr nimmt Franziska Brantner am Podium der Wahlausgabe der Tagesspiegel Data Debates teil und um 18 Uhr ist sie bei dem Netzpolitischen Parteiencheck „Wahl/Digital 2025“ des Verbands der Internetwirtschaft im Berliner Microsoft Atrium.
— FDP: Im Anschluss ist Christian Lindner ebenfalls bei „Wahl/Digital 2025“. Dort hält er um 19:20 Uhr eine Keynote.
— Linke: Um 18:30 Uhr nehmen Heidi Reichinnek und Jan van Aken in Hamburg am „Techno-Tischtennis“ teil. Um 19 Uhr ist Gregor Gysi im Gespräch mit Helena Steinhaus vom Verein Sanktionsfrei Berlin im Theater Ost.
— BSW: Um 18:10 Uhr spricht Sahra Wagenknecht in Erfurt, um 18 Uhr ist Oskar Lafontaine mit Melanie Dango und Friedrich Straetmanns in Neubrandenburg.
— taz-Kantine: Um 19:30 Uhr diskutieren Franziska Brantner von Matthias Miersch und Bodo Ramelow über „Rechte Narrative“.
— „Tachles Pur“: Um 19 Uhr lädt der Zentralrat der Juden die Jüdische Studierendenunion Deutschland (JSUD) und Vertreter der Jugendparteien ein, um über junge politische Perspektiven zur Bundestagswahl 2025 zu diskutieren. Mit dabei sind Philipp Türmer von den Jusos, Clara von Nathusius von der JU, Jette Nietzard von der Grünen Jugend, Paavo Czwikla von den Julis und Noam Petri von der JSUD.
AGENDA
— Zentraler Immobilien Ausschuss: Um 10 Uhr findet ein Hybrid-Pressegespräch statt, anschließend wird das Frühjahrsgutachten der „Immobilienweisen“ an Klara Geywitz übergeben, Baustaatssekretär Rolf Bösinger stellt derweil das Frühjahrsgutachten Immobilienwirtschaft 2025 in der Bundespressekonferenz vor.
— Safer Internet Day 2025: Um 12:15 Uhr nimmt Lisa Paus an einer Paneldiskussion teil.
— „Reparieren statt Wegwerfen“: Um 15:30 Uhr übergibt Steffi Lemke in Magdeburg Förderbescheide an ehrenamtliche Repair Cafés.
— „Navy Talks mit dem Inspekteur der Marine“: Um 14 Uhr findet der Auftakt der Pressegesprächsreihe mit dem Vizeadmiral Jan Christian Kaack statt. Es soll um die Ostsee, maritime kritische Infrastruktur und Rüstungsvorhaben der Marine gehen.
— Europäisches Parlament: Noch bis Donnerstag tagt das Plenum in Straßburg.
— Die EU-Entwicklungsminister tagen noch heute in Warschau.
ZU GUTER LETZT
DIE SONNE KOMMT RAUS: Heute Morgen wird es überwiegend sonnig, bei Temperaturen zwischen 2 und -4°C. Ab etwa 14 Uhr ziehen dann einige Wolken auf, es bleibt aber trocken.
GRUSS AUS DER KÜCHE:
— Mitarbeiterrestaurant JKH: Gratinierte Käsespätzlepfanne mit Emmentaler Käse, Röstzwiebeln und buntem Salat oder Paprika-Hähnchenbrust mit Rahmgemüse und Kroketten
— Lampenladen PLH: Süßkartoffeln mit körnigem Kräuter-Frischkäse, dazu bunter Blattsalat oder Geflügel-Cevapcici mit Paprikagemüse, dazu Tzatziki und Reisnudeln
— Die Kantine RTG: Putenschnitzel und Drillinge oder Blumenkohl-Käsetaler, beides mit Grillgemüse, Rosmarin, Petersilie und Pfefferschmand
GEBURTSTAGE: Konstantin Kuhle, FDP-MdB (36), Wiebke Esdar, SPD-MdB (41), Christian Sauter, FDP-MdB (45), Sören Pellmann, Linken-MdB (48), Alexander Ulrich, BSW-MdB (54), Stephan Ertner, Staatssekretär im Bildungsministerium (52), Canan Bayram, Grünen-MdB (59), Susanne Menge, Grüne-MdB (65)
FÜR SIE IN BERLIN UNTERWEGS
Jasper Bennink, Julius Brinkmann, Rasmus Buchsteiner, Jan Alexander Casper, Rixa Fürsen, Laura Hülsemann, Jürgen Klöckner, Chris Lunday, Oliver Noyan, Pauline von Pezold, Gordon Repinski, Johanna Sahlberg und Fiona Wink. Produktion: Dean Southwell.
Das war die 238. Ausgabe des Berlin Playbook! Schicken Sie mir Feedback hier. Wenn Sie es noch nicht abonniert haben, können Sie das hier kostenlos tun.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Dienstag. Bis morgen!
Herzlich
Hans von der Burchard
**(Anzeige) Eine Nachricht von Facebook: Die Tools von Facebook helfen, Konten von Kandidat*innen für ein politisches Amt zu schützen. Mit der zweistufigen Authentifizierung und dem Sicherheits-Checkup können Kandidat*innen ihre Konten besser vor unbefugtem Zugriff und Identitätsbetrug schützen. Durch eigens für sie konzipierte Onlineveranstaltungen informiert Facebook Kandidat*innen und ihre Teams über die verfügbaren Tools. Mehr dazu.**
ABONNIEREN Sie die Newsletter von POLITICO: Brussels Playbook | London Playbook | London Playbook PM | Playbook Paris | EU Election Playbook | Berlin Playbook | Global Playbook | POLITICO Confidential | Sunday Crunch | EU Influence | London Influence | China Watcher | Berlin Bulletin | Living Cities | D.C. Playbook | D.C. Influence | POLITICO Pro